Folge 10: Ernährung im Alltag
Shownotes
Wer isst, muss auch einkaufen: Darum geht es in dieser Folge, und zwar ganz praktisch. Wie entscheiden Menschen, was sie kaufen – und wie sollten sie entscheiden? Dabei helfen sollen Nährwertangaben auf den Packungen und Labels wie der Nutri-Score. Doch was bringen sie wirklich, was müssten Verbraucherinnen und Verbraucher wissen und wie findet man schnell das beste Produkt? Zu Gast ist Dipl.-Ökotrophologin Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Sie erklärt, was der Nutri-Score leistet und was nicht, wie er jetzt optimiert werden soll und wie die Lebensmittelindustrie reagiert. Auch geht es um neue Labels und Einkaufshilfen. Am Ende plädiert die Ernährungsfachfrau für mehr Kochen in der Familie und das Schulfach Kochen – und sie verrät, wie man dafür Zeit freischaufeln kann.
Im Podcast „Mythos Mahlzeit“ dreht sich alles um Ernährung und Gesundheit: Wer sich gut ernährt, ist fitter und vitaler, heißt es. Möglichst „ausgewogen“ und „gesund“ sollen wir uns ernähren – aber was bedeutet das eigentlich? Bei kaum einem Thema gibt es so viele unterschiedliche Ratschläge, Tipps und Studienmeldungen wie bei der Ernährung. Wissenschaftsjournalistin Johanna Bayer stellt in 10 Folgen Fragen an Expertinnen und Experten: Welche Diät funktioniert – oder funktionieren alle nicht? Wer oder was steckt hinter dieser Planeten-Ernährung, der Planetary Health Diet? Was ist verborgener Hunger? Wer macht eigentlich die Regeln, wie kommen Ernährungsempfehlungen zustande? Und wie hängen Ernährung und Gesundheit wirklich zusammen?
WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.
Host: Johanna Bayer – Blog Quark und so
Expertin: Daniela Krehl – Diplom-Ökotrophologin & Stellvertretende Leiterin des Referats Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern
Weitere Informationen/Tipps:
- Verbraucherzentrale Bayern – Das bedeutet der Nutri-Score
- Verbraucherzentrale Bayern – Podcast „Verbraucherhelden“
- Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hat eine Seite mit unkomplizierten Rezepte und Kochtipps für den Alltag zusammengestellt, praktisch und umfangreich. – Link
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) – Artikel „Was sind Kalorien?“
- Europäische Union (EU) – Artikel „Nährwertedeklaration“
Glossar:
Nutri-Score
Mit dem sogenannten Nutri-Score soll man beim Einkaufen auf einem Blick erfassen können, ob ein Produkt für die Ernährung günstiger ist als ein anderes. Das gilt aber nur für verarbeitete Lebensmittel. Das Etikett mit dem Nutri-Score klebt außen auf der Verpackung, als eine Art Ampel und reicht von einem grünen A links bis zu einem roten E rechts. Für den Buchstaben, der am Ende auf dem Produkt steht, sind die Inhaltsstoffe entscheidend. Für erwünschte Bestandteile – das sind Nüsse, Obst, Gemüse, bestimmte Öle, Ballaststoffe und Eiweiß – gibt es jeweils bis zu 5 Punkte. Als weniger erwünschte Bestandteile gelten Zucker, Kochsalz und gesättigte Fettsäuren. Für sie werden jeweils bis zu 10 Punkte vergeben. Auch der Kaloriengehalt fließt ein, hier sind ebenfalls bis zu 10 Punkte möglich. Die Punkte der günstigen Inhaltsstoffe werden dann von der Punktezahl der ungünstigen abgezogen. Das ergibt den jeweiligen Buchstaben des Nutri-Scores von A – wenige Punkte – eher erwünscht – bis E, hohe Punktzahl, eher unerwünscht. Spezialfälle sind Käse, Fette wie Butter sowie Getränke, sie werden noch mal anders berechnet. Entwickelt wurde der Nutri-Score 2017 in Frankreich, 2020 wurde er auch in Deutschland eingeführt.
Warum ist es so schwierig, den CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln zu erfassen?
Wohnen, Essen, Autofahren erzeugen das klimaschädliche Gas Kohlendioxid, CO2. Der Anteil am CO2-Fußabdruck, der direkt mit unserer Ernährung zusammenhängt, liegt bei 15 Prozent. Er fällt damit fast gleich hoch aus wie der CO2-Fußabdruck für Flugreisen und Verkehr. Die Klimabilanz von Lebensmitteln genau zu berechnen, ist allerdings nicht so einfach. Denn man braucht gute Daten – und das kostet. Vom Wasser- oder Düngemitteleinsatz auf dem Feld über den Transport bis hin zu Lagerung und Kühlung im Supermarkt müssten für jedes Produkt in jedem einzelnen Betrieb genaue Zahlen erhoben werden. Das ist schon bei frischen, rohen Lebensmitteln umfangreich, bei verarbeiteten Lebensmitteln und Fertigprodukten noch um einiges komplexer. Einheitliche Daten gibt es daher bisher noch nicht – eine Dauerdiskussion.
Autorin & Host: Johanna Bayer
Redaktion: Bernd Schlupeck, Johanna Bayer
Medizinisch-pharmazeutischer Faktencheck: Dr. Katharina Kremser
Produktion/Post-Produktion: Yves Seißler
Managing Editor Audio: Peter Glück
Managing Editor Redaktion: Peter Kanzler
"Mythos Mahlzeit" auf YouTube
Impressum Isartal Health Media
Die hier geäußerten Ansichten oder Meinungen geben ausschließlich die Position der Gäste wieder und sollen zur Förderung der Ernährungskompetenz beitragen. Weitere Informationen finden Sie auf aok.de.
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