Folge 6: Krank durch Essen?

Shownotes

Ob Essen krank machen kann und wie genau, darum geht es in dieser Folge: Prof. Dr. David Fäh, Ernährungsmediziner aus Bern, hat Antworten auf brennende Fragen. Eine ist die, ob Krebs durch Ernährung bekämpft oder verhindert werden kann. Keine guten Aussichten, meint Prof. Fäh: Krebs, sagt er, lasse sich durch Ernährung kaum beeinflussen – Krebs sei einfach Pech. Der Ernährungsmediziner erklärt in der Folge auch, warum die Leber ein zentrales Meldeorgan für Probleme des Herz-Kreislaufsystems ist und warum man öfter seinen Blutdruck messen sollte – nicht nur einmal im Jahr beim Hausarzt. Erstaunliche Einsichten eines Arztes, der sagt: Leider tappt die Medizin bei Ernährung und Krankheit oft noch im Dunkeln.

Im Podcast „Mythos Mahlzeit“ dreht sich alles um Ernährung und Gesundheit: Wer sich gut ernährt, ist fitter und vitaler, heißt es. Möglichst „ausgewogen“ und „gesund“ sollen wir uns ernähren – aber was bedeutet das eigentlich? Bei kaum einem Thema gibt es so viele unterschiedliche Ratschläge, Tipps und Studienmeldungen wie bei der Ernährung. Wissenschaftsjournalistin Johanna Bayer stellt in 10 Folgen Fragen an Expertinnen und Experten: Welche Diät funktioniert – oder funktionieren alle nicht? Wer oder was steckt hinter dieser Planeten-Ernährung, der Planetary Health Diet? Was ist verborgener Hunger? Wer macht eigentlich die Regeln, wie kommen Ernährungsempfehlungen zustande? Und wie hängen Ernährung und Gesundheit wirklich zusammen?


WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.


Host: Johanna BayerBlog Quark und so
Experte: David Fäh – Professor für Ernährung und Prävention an der Berner Fachhochschule, Schweiz


Weitere Informationen/Buchtipp:

Glossar:

Bauchfett

Beim Wort Bauchfett denken viele vermutlich an die Speckröllchen in der Körpermitte. Aber um das Fett unter der Haut geht es nicht – sondern um das Fettgewebe, das die inneren Organe wie Magen, Darm und Leber umgibt, genannt „viszerales Fett“. Diese Art von Bauchfett schüttet viele Botenstoffe aus, darunter solche, die Entzündungen auslösen. Gefährliches Bauchfett entsteht etwa durch falsche Ernährung, zu viel Alkohol, zu wenig Bewegung, zu viel Stress. Ein dicker Bauch kann das Risiko für Herzprobleme und einen Schlaganfall steigern. Und auch Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, das metabolische Syndrom, Demenz und hormonelle Störungen bei Frauen treten öfter auf. Übrigens können auch schlanke Menschen zu viel viszerales Fett im Bauch haben. Das fällt bei diesen „dünnen Dicken“ oft erst durch entgleiste Blutfett- und Entzündungswerte auf.

Fettleber

Wer bei einer Fettleber nur an Alkohol denkt, täuscht sich: Die nicht-alkoholische oder stoffwechselbedingte Lebererkrankung ist weltweit die häufigste Form der Fettleber. In Deutschland ist jeder Dritte betroffen – und jedes dritte übergewichtige Kind. Bei dieser Art der Erkrankung lagern die Leberzellen Fett ein, ohne dass man übermäßig viel Alkohol trinkt. Und das bleibt erst einmal unbemerkt. Zusätzlich zur Fettansammlung kann sich das Lebergewebe entzünden – dann wird es kritisch: Schlimmstenfalls drohen Leberzirrhose und Leberkrebs. Ursache für die nicht-alkoholische Fettleber sind Übergewicht und Adipositas, viel Bauchfett erhöht das Risiko. Auch Menschen mit Diabetes Typ-2 haben sehr häufig eine Fettleber. Aber auch Menschen ohne Übergewicht können Fett im Bauchraum ansammeln und eine Fettleber bekommen.

Metabolisches Syndrom

Das Metabolische Syndrom ist durch vier auffällige Werte gekennzeichnet: höherer Taillenumfang, erhöhter Blutdruck und Nüchtern-Blutzucker sowie veränderte Blutfettwerte. Alle zusammen werden das „tödliche Quartett“ genannt. Jeder dieser Faktoren allein erhöht schon das Risiko für weitere Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes Typ-2 oder Fettleber. Kommen sie zusammen, steigt das Risiko weiter. Rund 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vom metabolischen Syndrom betroffen. Menschen mit bauchbetontem Übergewicht, Männer wie Frauen, haben ein höheres Risiko für das Syndrom – und für Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes.


Autorin & Host: Johanna Bayer
Redaktion: Bernd Schlupeck, Johanna Bayer
Medizinisch-pharmazeutischer Faktencheck: Dr. Katharina Kremser
Produktion/Post-Produktion: Yves Seißler
Managing Editor Audio: Peter Glück
Managing Editor Redaktion: Peter Kanzler


"Mythos Mahlzeit" auf YouTube
Impressum Isartal Health Media


Die hier geäußerten Ansichten oder Meinungen geben ausschließlich die Position der Gäste wieder und sollen zur Förderung der Ernährungskompetenz beitragen. Weitere Informationen finden Sie auf aok.de.

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