Folge 7: Ernährungsformen
Shownotes
Diese Folge dreht sich um Ernährungsformen, die für die Dauer gedacht sind, anders als kurze Diäten. Eine ganze Reihe ist im Spiel, darunter Mediterran, Paleo, Nordic, Rohkost- und Keto-Ernährung. Anhänger schwören jeweils darauf – doch gibt es zu allen Formen auch Studien? Johanna Bayer spricht darüber mit Dr. Malte Rubach, Ernährungswissenschaftler und Buchautor. Er liefert spannende Einsichten in Ernährung rund um den Globus und sagt: Gesicherte Studien gibt es zu den meisten Trends nicht, spektakuläre Erfolge mit bestimmten Ernährungsformen sind häufig fingiert. Dass man schöner, schlauer und gesünder wird, wenn man sich auf eine bestimmte Weise ernährt, ist daher nicht gesagt. Auch sind die Uralten und hundertjährigen Insulaner oft nur Legende – trotzdem kann man mit vernünftiger Ernährung gesund alt werden.
Im Podcast „Mythos Mahlzeit“ dreht sich alles um Ernährung und Gesundheit: Wer sich gut ernährt, ist fitter und vitaler, heißt es. Möglichst „ausgewogen“ und „gesund“ sollen wir uns ernähren – aber was bedeutet das eigentlich? Bei kaum einem Thema gibt es so viele unterschiedliche Ratschläge, Tipps und Studienmeldungen wie bei der Ernährung. Wissenschaftsjournalistin Johanna Bayer stellt in 10 Folgen Fragen an Expertinnen und Experten: Welche Diät funktioniert – oder funktionieren alle nicht? Wer oder was steckt hinter dieser Planeten-Ernährung, der Planetary Health Diet? Was ist verborgener Hunger? Wer macht eigentlich die Regeln, wie kommen Ernährungsempfehlungen zustande? Und wie hängen Ernährung und Gesundheit wirklich zusammen?
WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.
Host: Johanna Bayer – Blog Quark und so
Experte: Dr. Malte Rubach – Ernährungswissenschaftler und Buchautor
Weitere Informationen/Buchtipp:
- Westdeutscher Rundfunk Köln, Quarks.de – Artikel „Wie ernähren wir uns gesund und nachhaltig?“
- Buch: Malte Rubach „88 Ernährungs-Mythen“ – Link
- Die Stanforder Zwillingsstudie im Original (Englisch): Matthew J Landry et al. „Cardiometabolic Effects of Omnivorous vs Vegan Diets in Identical Twins – A Randomized Clinical Trial“ (Kardiometabolische Auswirkungen einer omnivoren gegenüber einer veganen Ernährung bei eineiigen Zwillingen – Eine randomisierte klinische Studie) – Link
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) über Paleo-Ernährung – Link und verschiedene vegane Ernährungsformen – Link
Glossar:
Was sind Frutarier?
Vegan lebende Menschen sind inzwischen nicht mehr ganz so selten, laut Umfragen könnten es bis zu 1,5 Millionen sein, die komplett auf tierische Produkte verzichten. Sie essen also kein Fleisch und keinen Fisch, auch keine Eier, keinen Käse, keinen Honig und trinken keine Milch. Frutarier, manche sagen auch Fruganer, gehen noch einen Schritt weiter. Sie essen nur pflanzliche Lebensmittel, die bei der Ernte nicht beschädigt worden sind, also die die Pflanze sozusagen „freiwillig“ hergegeben hat. Kartoffeln, Zwiebeln oder Knollen landen bei dieser Ernährungsform daher nicht auf dem Teller. Was bleibt, sind zum Teil Obst, Nüsse, Samen und bestimmtes Gemüse.
Was sind Roh-Veganer?
Rohveganismus ist eine spezielle Form des Veganismus. Wer sich auf diese Weise ernährt, hat vor allem unverarbeitete Lebensmittel auf dem Speiseplan. Das sind Obst und Gemüse, Kräuter, Saaten, Nüsse und Pilze, die ohne Kochen oder Braten zubereitet werden. Rohveganer erhitzen keines ihrer Lebensmittel auf über 42 Grad. Die Theorie dahinter: Rohveganer glauben, dass durch Erhitzen Vitamine und ungesättigte Fettsäuren zerstört werden und gleichzeitig schädliche Stoffe entstehen. Manche bezeichnen Rohveganismus auch als Rohkost-Diät.
Was ist Keto-Ernährung?
Bei der Keto-Ernährung oder ketogenen Ernährung liefern vor allem Fett und Fleisch die Hauptenergie, nicht Kohlenhydrate wie in der üblichen Mischkost. Statt Brot, Nudeln und Reis landen außer Fleisch vor allem fetter Fisch, Käse und stärkearmes Gemüse mit Öl und Butter auf dem Teller. Das sorgt für genügend Protein und Vitamine. Der Kohlenhydratanteil beträgt nur 5 Prozent statt über 50 Prozent wie sonst. Das hält den Blutzuckerspiegel niedrig, aber als Energielieferant fehlen die Kohlenhydrate, die sonst den Brennstoff Zucker liefern. Der Körper reagiert: Er schaltet auf einen anderen Stoffwechsel um, die sogenannte Ketose. Dabei bildet die Leber aus Fett neue Brennstoffe, die Ketone. Sie können von den Zellen statt Zucker genutzt werden. In bestimmten Fällen, zum Beispiel bei Epilepsie, zahlt die Krankenkassen eine Therapie mit Keto-Ernährung.
Autorin & Host: Johanna Bayer
Redaktion: Bernd Schlupeck, Johanna Bayer
Medizinisch-pharmazeutischer Faktencheck: Dr. Katharina Kremser
Produktion/Post-Produktion: Yves Seißler
Managing Editor Audio: Peter Glück
Managing Editor Redaktion: Peter Kanzler
"Mythos Mahlzeit" auf YouTube
Impressum Isartal Health Media
Die hier geäußerten Ansichten oder Meinungen geben ausschließlich die Position der Gäste wieder und sollen zur Förderung der Ernährungskompetenz beitragen. Weitere Informationen finden Sie auf aok.de.
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